Das „Geheimnis“ der Meister
In den verschiedenen Legenden japanischer Kampfsportmeister befinden sich Lehren für den Alltag und immer wieder werden Geheimnisse geoffenbart. Ein Geheimnis, das jeder aus sich selbst erfahren
kann, vermittelt sich durch Selbsterkenntnis, Selbstfindung und Meditationen. Meister führen den Schüler in die richtige Richtung. Doch gehen muß jeder Schüler selbstständig; jeder Weg ist individuell und
keiner kann dem Anderen ein Stück Weg abnehmen. Das große Geheimnis ist Thema. Nun wird versucht eine Brücke zu schlagen ins Verständnis des christlichen Abendlandes. Die großen Kampfkunstmeister weisen den
fortgeschrittenen Schüler mit hohem Grade auf das Universelle hin. Sie deuten auf eine Kraft, die sich nicht im Irdischen befindet: Das Einswerden mit dem Universum und daraus die Kraft zu beziehen, in jeder
Lebenslage ob im Kampf oder im Frieden. Das ist der Weg zur Erleuchtung und Vervollkommnung. Ein Europäer hat seine Schwierigkeiten diesen Weg zu verstehen, da die glanzvollen Geschichten von Samurais von klein auf
in den Kindern des Landes lebendig sind und jedes Kind einen starken Bezug auf Übersinnliches in sich trägt. Ein Kämpferherz könnte richtig neidisch werden auf diese Kindheit. Dennoch haben wir in Europa auch
eine große Geschichte, die das Universelle verständnisvoll und genau erklärt. Vergleiche mit dem Weg des Kämpfers sind unübersehbar. Geistchristen wissen darüber, da in der Spiritualität Antworten und
Ansprüche ähnlicher Art zu finden sind. Nicht gemeint ist die esoterische Ausrichtung!
Wenn wir Europäische Kindheitsgeschichten ansehen, deutet die Lehre Christi auf den Weg zurück in die geistige Freiheit, in die himmlische Heimat. Jesus deutet auch auf das wahre Leben und streben,
das zum Leben führt dahin. Jesus Christus verkörpert auch die Wahrheit mit seinem Lebensweg, den er in erlösender Mission auf dieser Erde nahm.
Er wurde „Meister“ genannt und führte als erster nach seinem kreuzestode, seine Schüler aus dem Geistigen zu Selbsterkennung und Wahrheit. Durch diese Verbindung Geist – Körper, Geist –
Mensch bekommt das Universelle Profil. Nun ein lehrreiches asiatisches Beispiel: Ein Samurai stellte einem Zen-Meister die Frage, ob es denn wirklich ein Paradies und eine Hölle gäbe. Der Meister spöttelte und
beleidigte ihn dadurch und machte sich lustig über ihn. Da packte den Samurai die Wut und bebend vor Zorn zog er sein Schwert. Bevor der Kämpfer zum Angriff überging, sagte gelassen der Meister „Nun hast du das
Tor zur Hölle aufgestoßen“ überrascht und beeindruckt senkte der Samurai sein Schwert und verneigte sich „Nun öffnet sich das Tor zum Paradies“ erklärte der Meister.
Dieses Beispiel zeigt die Verbindung zum Christentum ohne vielleicht auf Anhieb auf Christus direkt zu stoßen. Zen-Meister befassen sich mit spirituellen Meditationen und schöpfen daraus Kraft. Der
bewusste Christ schöpft aus der Verbindung mit dem größten christlichen Meister – Jesus Christus - der uns immer noch aus dem Geistigen führt. Mit seinem irdischen Leben erklärt er uns die Geheimnisse, die
festgeschrieben sind als Kausalgesetze oder geistige Gesetze, d.h. Gesetze die immer und überall im Universum gelten und unveränderbar sind. Folgende Gesetze dürfen wir lernen
Tust du was GOTT will, tut GOTT was du willst.
Niemand wird überlastet, in nichts
Das Gesetz der Ursache und Wirkung
Alles was du tust, fällt auf dich zurück
Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben
GOTT hat Christus zum König über allem und für alle Zeit ernannt
GOTT ist die Liebe, alles was GOTT geschehen lässt, entströmt seiner Liebe,
damit wir wieder in Seine Ordnung zurückkommen können.
GOTTes Erziehungsprinzip ist Liebe, Ordnung und Strenge
Zur Wahrheit gehört auch Leid.
Christus der Meister aller, weist auf ein Gebot hin, das das höchste ist und auch die zehn Gebote beinhaltet: „Liebe GOTT über allem und den Nächsten wie dich selbst“. Dies sind gleichzeitig
Erfolgs-Geheimnisse, die Jesus uns offenbarte und die in einer geistchristlichen Kirchengemeinschaft als hohe Ziele dienen.
Um dieses Wissen den Menschen über tausende von Jahren zu erhalten, hat uns Jesus Christus ein Vermächtnis hinterlassen, es steht in der Bibel geschrieben unter Johannes 14:26 „ … Nachher kommt
der Helfer, die heilige Geisterwelt, die der Vater in meinen Namen senden wird. Sie wird euch über alles Weitere belehren und euch auch alles das in Gedächtnis zurückrufen, was ich euch gesagt habe.
Ein Beispiel aus Asien zeigt das Gesetzeswerk GOTTes wieder: Ein Tai-Chi-Meister Yang Luchan(1799-1872) war der berühmteste seiner Zeit. Trotz zahlreicher Herausforderungen wurde er nie besiegt. Als
er einmal Peking berüchtigstes Stadtviertel schnell durchqueren wollte, erwartete ihn eine Überraschung. Eine Gruppe von Strolchen versperrte ihn den Weg. Als er die Flucht ergreifen wollte war der Rückweg
bereits versperrt. An die dreißig Kerle hatten ihn umzingelt bewaffnet mit Stangen und Knüppeln. Yang Luchan versuchte gar nicht erst Widerstand zu leisten. Schweigend ließ er sich seine Tasche abnehmen. Als die
Schläge auf ihn einzuhageln begannen, fiel er in seinen Mantel eingehüllt zu Boden. Mit Fußtritten und Knüppelschlägen traktierten die üblen Gesellen den armen Yang. Eingepackt wie er da lag, ähnelte er einem
Übungssack. Angesichts des wie leblos hingerichteten Körpers meinten die Angreifer bald, dass er wohl genug habe und machten sich davon. Doch bereits am nächsten Tag spazierte Yang durch die Straßen, als sei
nichts geschehen. Seelenruhig ging er seinen alltäglichen Beschäftigungen nach. Keinerlei Spuren der Schläge vom Vorabend waren zu erkennen. Doch das Überraschende an dieser Geschichte ist, was mit den
Angreifern passierte: Einige von ihnen blieben an diesem Tag ans Bett gefesselt. Diejenigen, die den Mantel von Luchan direkt berührt hatten, waren sogar einige Tage wie gelähmt.
Offensichtlich hatte Yang bei diesem nächtlichen Hinterhalt um nicht den Tod eines seiner Angreifer zu riskieren - die Schläge ganz bewusst mit Hilfe seines „magischen Mantels“ abgefangen, ohne
zum Gegenangriff überzugehen. In China heißt es über solche Meister, sie hätten ein solches Niveau, dass die Stärke ihres Qi, der inneren Energie, ihren Körper unverletzlich macht.
Meines Erachtens nach treten bei dieser Geschichte einige unabänderliche geistige Gesetze in Kraft. Angefangen bei der Nächstenliebe, die GOTTes Wille ist. Der Höchste steht hinter seinen
Schützlingen, die die Liebe bewahren und sie in die Tat umsetzen. Die Ursache die die Strolche setzten, verspürten sie mit starker Wirkung, je nach schwerwiegenden Verfehlungen der Liebesgebote. Da Yang die
Fähigkeit hatte sich zu wehren und dennoch sich zurückgehalten hatte, tat er somit Gutes. Das sieht GOTT gerne und über GOTT kam die Heilkraft, somit das Gute zu Yang zurück. Yang Luchan hatte also ein Stück
Wahrheit umgesetzt und wie es gefügt ist, gehört zur Wahrheit auch Leid.
Das ist nun die christliche Aufschlüsselung dieser chinesischen Geschichte. Der Schlüssel zur Erkenntnis ist Christus, seine Lehre gilt heute noch. Zahlreiche ähnliche Begebenheiten stehen in der
Bibel festgehalten – zwei Beispiele zum Nachlesen sind folgend genannt:
- Apostelgeschichte 14:19 - … die Folge davon war, dass sie den Paulus steinigten. In der Meinung, er sei tot, schleppten sie ihn zur Stadt hinaus. Während jedoch die Jünger noch im Kreise um ihn
standen, erhob er sich plötzlich und ging mit ihnen in die Stadt zurück. …
- Apostelgeschichte 16: 22 - … die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider vom Leibe reißen und sie auspeitschen. Man gab ihnen viele Peitschenhiebe und warf sie dann ins Gefängnis. Dem
Gefängnisaufseher erteilte man den Befehl, sie in sicherem Gewahrsam zu halten. Auf Grund dieses Befehles ließ dieser sie in den innersten Teil des Gefängnisses bringen und ihnen die Füße in den Block spannen.
Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Die Mitgefangenen hörten ihnen aufmerksam zu. Da entstand plötzlich ein starkes Erdbeben, das die Grundmauern des Gefängnisses erschütterte. Alle
Gefängnistüren sprangen auf, und allen Gefangenen fielen die Fesseln ab. …
Zur Wahrheit gehört Leid heißt es. Umso näher man der Wahrheit kommt, umso mehr könnte sich das Leid häufen. Beim seelischen Leid könnte es anfangen; durch Verachtung, Ignorierung, Verspottung,
schlechte Nachrede bis hin zur Peinigung des Körpers. Wenn wir unseren Geist trainieren, ist es ratsam, die Kraft aus der Lehre Christi zu beziehen. Jedes Leid hat Prüfcharakter und ist verkraftbar, jedes!
Christus sprach zu seinen Jüngern, als Petrus zur Verteidigung das Schwert ansetzte und den Knecht des Hohenpriesters das Ohr abschlug:“ Stecke dein Schwert in die Scheide; denn wer das Schwert ergreift, soll
durch das Schwert umkommen“(Matthäus 26:52). Das Gesetz der Ursache und Wirkung erklärt Jesus auch mit diesem Satz. Dies kann ein Leitfaden eines edelmütigen Kämpfers werden, um den wahren Kampf, den
geistreichen Kampf oder universellen Kampf anzunehmen.
Viel Erfolg und Kraft wünsche ich allen Kämpfer, die sich nach diesen Zeilen Gedanken machen. Erfahrungsaustausch ist von meiner Seite aus freudig erwünscht. Für mich alleine sind diese Zeilen
besonders kostbar, weil in Übereinstimmung und Erwartungsfreude könnten viele Abenteuer auf uns warten.
Meine E-Mail klomprich@aol.com
© Klaus Lomprich
Die erwähnten asiatischen Geschichten stehen in „Die Kunst zu siegen, ohne zu kämpfen“ Goldmann-Verlag
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